DSC- Historie

Ein Blick zurück ……    zum 50- jährigen Bestehen des DSC

 

Die Geschichte des Duisburger Sportclub Kaiserberg 1947 e.V. ist die Geschichte eines Clubs, der ein Sportverein wurde, ohne es zunächst eigentlich zu wollen. Sie beginnt damit, dass einige junge Leute aus dem Chaos des Zusammenbruchs zu retten versuchten, was ihnen der Krieg noch nicht zerschlagen hatte, nämlich ihre Freundschaft und kameradschaftliche Verbundenheit untereinander.

Sie alle waren durch die Feuerglut des Krieges gegangen, und jeder von ihnen hatte davon Spuren an Leib und Seele davongetragen. Was lag da näher, als in dieser Zeit der großen Leere und Hoffungslosigkeit etwas enger zusammenzurücken und aus diesem Mit – und Füreinander Trost und Kraft zu schöpfen.

Damals bestand das sogenannte Versammlungsverbot der Besatzungsmächte, von welchem nach einiger Zeit nur Sportvereine ausgenommen wurden. Es wurde daher von  Wilfried Wegmann  mit einigen Getreuen im Oktober 1946 beschlossen, einen Tischtennisclub zu gründen. Die Gründungsversammlung fand am 15.10.1946 in der Gastwirtschaft “ Sternbüschchen “ statt.

Zunächst wurde nur eine Platte aus Pressspan beschafft, und kurze Zeit später folgte eine Platte aus massiven Eisen, damals eine große organisatorische Leistung, wenn man bedenkt, welche Werte auf dem Schwarzen oder Grauen Markt kompensiert werden mussten, ganz zu schweigen von den Transaktionen, die bei der Beschaffung von Tischtennisbällen durchzuführen waren.

Die Beschaffenheit der Platte ließ natürlich einen auf Leistung abgestellten Sportbetrieb nicht zu, denn während auf der Pressspanplatte die Bälle selten übers Netz gingen, waren die weißen Zelluloidbällchen auf der Eisenplatte überhaupt nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Aber das war auch garnicht so wichtig. Hauptsache man kam zusammen, klönte miteinander, half sich gegenseitig und hatte nebenher seine Freude an einem Spielchen.

Das Spiellokal wurde dann in den “ Alten Fritz “ verlegt, als nach und nach durch Rückkehr aus der Gefangenschaft immer mehr alte Freunde und Bekannte zu dem kleinen Haufen stießen.

Sicherlich hat die äußere Not, unter der wir damals alle litten, mit dazu beigetragen, dass diese Gemeinschaft sich immer fester zusammenschloß und aus sich selbst heraus alle Schwierigkeiten überwand. Aber ausschlaggebend dürfte die Tatsache gewesen sein, dass das Schicksal hier junge Menschen zusammengeführt hatte, die in einer selten einmütigen Art und Weise miteinander harmonierten. Es verging kaum ein Tag, an dem man nicht zusammenkam. War es tatsächlich einmal der Fall, so empfand das jeder als verlorene Zeit.

Diese Zeit hat auch für die spätere Entwicklung des Clubs die Maßstäbe gesetzt, die heute noch richtungsweisend sind.

Mit dem Zulauf weiterer Mitglieder verstärkte sich verständlicherweise der Wunsch nach aktiver, sportlicher Betätigung. Es erfolgte aus diesem Grund ein Anschluß an den Sportverein Duisburg 48/99. Diese Verbindung war jedoch wenig glücklich und wurde bereits nach kurzer Zeit gelöst, als zusammen mit der Tischtennisjugend von TuS Wedau und einigen Mitgliedern von Blau-Weiß Duisburg am denkwürdigen 29.11.1947 im Oberstübchen der Gastwirtschaft “ Schönhofen “ am Burgplatz der Duisburger Sportclub Kaiserberg aus der Taufe gehoben wurde. Damals nannten wir uns noch DTC Kaiserberg. Von diesem Tag fuhrte der sportliche Weg des Clubs unaufhörlich  steil nach oben. Waren es zunächst die Tischtennisherren, die sich im Jahre 1953 einen Spitzenplatz in der Oberliga West erkämpften, so sind es in den darauffolgenden Jahren die sportlichen Erfolge unserer Damen gewesen, die sich zu einer Tischtennismannschaft europäischer Spitzenklasse entwickelten und mit ihren zahlreichen nationalen und internationalen Titeln den Namen unseres Clubs zu einem festen Begriff im Tischtennis – Spitzensport werden ließen.

Agnes Simon , Welt- und Europameisterin, ein in jeder Beziehung sportliches Vorbild, errang mit ihren Mannschaftskameradinnen neben vielen Einzeltiteln mehrere Deutsche Mannschaftsmeisterschaften sowie Pokalmeisterschaften und schaffte sogar einmal den besonders hoch einzuschätzenden Sieg im Europa – Pokal. Diese großartigen Leistungen wurden 1966 mit der höchsten deutschen Sportauszeichnung, dem “ Silbernen Lorbeerblatt “ für die Mannschaft gewürdigt.

Eine nicht unwesentliche sportliche und gesellschaftliche Bereicherung erfuhr der Club durch die Gründung der Badminton – Abteilung im Jahre 1956. Aus dem kleinen Häuflein schon etwas älterer Mitglieder, das sich seiner Zeit für diese Sportart begeisterte, hatte sich recht bald eine stattliche und in sich harmonische Abteilung entwickelt, in welcher viele Mitglieder aktiv am Trainingsbetrieb teilnahmen. Wenn auch die ganz großen Erfolge sich bisher nicht eingestellt haben, so sind doch ganz gute Ansätze vorhanden, dass die auf breiter Basis angelegte Jugendarbeit eines Tages ihre Früchte tragen wird.

Mit dem Bau der Eissporthalle Duisburg begann im Jahre 1969für den DSC ein weitere Abschnitt seiner Vereinsgeschichte. Eishockey, Eislauf und Eisschießen wurden neu in das Sportprogramm aufgenommen. Die zu diesem Zweck gegründeten Abteilungen hatten bereits nach kurzer Zeit einen starken Zulauf und begannen sich nach den unvermeidlichen Anfangsschwierigkeiten schon recht bald zu profilieren.

Alle drei Abteilungen konnten bereits nach kurzer Zeit beachtliche Erfolge aufweisen, so zum Beispiel u.a. die Erringung der Deutschen Meisterschaft im Eiskunstlaufen durch das Club – Eigengewächs  Karin Riediger . Nicht zu vergessen sei, dass der von den Eisschützen ins Leben gerufene RHEIN – RUHR – POKAL Jahr für Jahr zahlreiche Mannschaften nationaler und Internationaler Klasse in unserer Eishalle versammelten. Gleiches gilt auch für den KAISERBERG – POKAL bei den Eisläufern.

Während sich die sportlichen Aktivitäten der Eiskunstläufer und Eisschützen mit wenigen Ausnahmen nicht im Rampenlicht größerer Besucherzahlen vollziehen, obwohl auch sie auf Grund ihrer Ergebnisse zu einem Gütezeichen in ihren Sportarten wurden, waren die Spiele unserer Eishockey – Abteilung eine besondere Attraktion inm Duisburger Sportleben. Für Duisburg war Eishockey zwar interessant, aber sportlich ausgesprochenes Neuland. Trotzdem begann ein rasanter Aufstieg. Ohne Unterbrechung marschierten die Puckjäger des DSC in die oberste Spielklasse und füllten bei ihren Spielen die Eishalle bis auf den letzten Platz. Trotzdem war die finanzielle Grundlage nicht gegeben, um den Spielbetrieb einer Eishockey – Mannschaft aufrechtzuerhalten. Um die Existenz des Gesamtvereins nicht zu gefährden, wurde rechtzeitig die Trennung von der Eishockey – Abteilung vollzogen.

Wenn trotzdem auch heute noch Eishockey in Duisburg gespielt wird, so darf der Club sich rühmen, hierzu die Pionierarbeit heleistet zu haben.

Abgerundet wird das Bild des Clubs durch die ausgezeichnete Jugendarbeit, der sich bewährte Mitglieder mit viel Liebe und großem Engagement widmen.

Es kann nicht Aufgabe dieser Rückschau sein, nur auf die Erfolge aller Mannschaften oder Einzelkonkurrenzen einzugehen, es sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass nicht zuletzt das sportliche Auftreten aller dazu beigetragen hat, das Bild des Clubs in der Öffentlichkeit zu prägen.

Vergessen wir dabei nicht den wesentlichen Anteil all derer, die – ganz gleich an welcher Stelle eingesetzt – sich in ehrenamtlicher Mitarbeit für die Geschicke des Clubs so wirkungsvoll eingesetzt haben.

Besondere Verdienste haben sich dabei  Wilfried Wegmann  und  Willi Gensheimer  erworben, die leider nicht mehr unter uns weilen, aber unvergessen bleiben, weil sie es waren, die zusammen mit   Heinz Claes  den Club geformt und gelenkt haben.

Wenn wir heute auf die vergangenen  50  Jahre zurückblicken, so glauben wir, aus dem bisher Erreichten die berechtigte Hoffnung zu schöpfen, auf das der Club auch für die Zukunft einen guten Weg nehmen wird, einen Weg, auf dem sich sportliches Streben und kameradschaftliches Miteinander zu einem harmonischen Clubleben verbinden.